Samstag, 22. Juni 2013

Die frühen Morgenstunden des RATA 2013

Als ebenso eine echte Herausforderung wie die letzte Abfahrt stellte sich danach die Orientierung durch die folgenden Orte Bergün, Filisur und Alvaneu heraus. Leicht einsetzender Regen, dichter Nebel, die Dunkelheit und ein Widerspruch im Routebook machten diese Aufgabe nicht unbedingt einfacher. So passierte es auch, dass einmal eine Abzweigung kurz übersehen wurde, aber der Fehler gleich bemerkt wurde und der versteckte Zugang zur Passstraße in Richtung Davos mit einem kleinen Umweg gefunden wurde - dank dem Cardo-Funk System, das wir seit dem Ausfall von Sevis Garmin GPS-Tracker vor ein paar Stunden wieder in Betrieb genommen haben (es ist immer gut, einen Plan B zu haben!)

Unbeirrt von dem ganzen machte Sevi sich von Davos (1430m) auf dem Weg zum mehr 1000 Meter höher liegenden nächsten Pass, dem 2385m hohen Flüelapass. Ganz alleine kämpfte er sich die langgezogene, breite Straße hoch - es scheint so, als wären in der Schweiz die Passtraßen viel breier ausgebaut als noch in Italien. Obwohl er schon mehr als 15 Stunden non-stop auf dem Sattel saß, wirkte er immer noch ausgesprochen frisch und locker, und er strampelte mit einer enormen Trittfrequenz bei teilweise strömenden Regen den Pass rauf.

Knapp vor der Passhöhe kam plötzlich der Belgier wieder von hinten ran und ließ uns ordentlich stehen. Sevi war wieder auf Platz 5. Ein Zwischenhoch des Kontrahenten? Der nächste Anstieg wird es sicher zeigen. Bei Morgendämmerung erreichten wir schließlich um 05:20 Uhr den Flüelapass. Eine kurze Pause, abermals bei Eiseskälte und einer bitterkalten Abfahrt runter nach Zernez, was zum ersten Mal bei diesem Rennen wieder zu der Kurzatmigkeit geführt hat, durch die Sevi in Slowenien aufgeben musste. Wird Sevi die drei letzten Pässe noch schaffen, oder macht ihm die Lunge ein weiteres Mal einen Strich durch die Rechnung? Der Vormittag wird es heute zeigen... 

Der Flüelapass ist bei Anbruch des Tages erreicht.
Eine eisig kalte Winterlandschaft mitten im Sommer...
Die Beine werden nur kurz ausgeschüttelt und gleich geht es wieder weiter...
Sevi muss trotzdem den extremen Bedingungen Tribut zollen - die Lunge macht ihm wieder Probleme, denen er zunächst mit Tai-Chi Übungen Herr zu werden versucht.


1 Kommentar:

  1. tz, ihr könnts ja ned einfach die verspätete berichterstattung mit einem derartigen cliff hanger beenden.... wir san jo ned bei ana schlechten fernsehserie^^ also, wie is ausgangen? liebe grüße!

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